Die Feuerwehr löscht Brände, geht in verqualmte Gebäude, rettet Menschen aus verunfallten Fahrzeugen. Und inmitten dieser Einsatzszenarien lauern Gefahren, die auf dem ersten Blick meist überhaupt nicht sichtbar sind. Wie wichtig die Hygiene in der Feuerwehr ist und wo überall Gefahren lauern, das wurde am vergangenen Montagabend im Rahmen eines Dienstes erörtert. Dazu hatte sich die Ortsfeuerwehr den Greener Kameraden Marco de Klein als Redner eingeladen. De Klein ist viele Jahre lang aktiv in der Feuerwehr, beschäftigt sich daneben mit Normung von persönlicher Schutzausrüstung und intensiv auch mit dem Thema Hygiene.
Gefahren an der Einsatzstelle lauern nämlich in vielerlei Hinsicht. Da gibt es natürlich insbesondere den Brandrauch, der an der Schutzkleidung „hängen“ bleibt und mit ihm eine große Anzahl giftiger Stoffe, die oftmals vom Einsatzort bis in die Fahrzeuge, zurück ins Gerätehaus und manchmal sogar bis in den privaten Wohnbereich gelangen. Kontaminationsverschleppung nennt der Fachmann diesen Begriff, die meisten Einsatzkräfte sind sich der Tragweite überhaupt nicht bewusst. Anhand anschaulicher Videos und Präsentationen wurde demonstriert, in welchem Maße so eine Verschleppung aber tatsächlich und vor allem sehr leicht möglich ist – mit erschreckendem Ergebnis.
Demonstrationen haben gezeigt, dass bei mangelnder Hygiene Gefahrstoffe bis nach Hause in den privaten Bereich getragen werden können und zweifelsfrei gesundheitsschädlich sind. Während Schlamm und anderer Dreck sichtbar an der Einsatzkleidung haftet und abgewaschen werden kann, sind die unsichtbaren Verunreinigungen schon deutlich schwerer bis gar nicht zu bemerken. Gültige Richtlinien und Arbeitsschutzvorschriften schreiben deshalb vor, nach jedem Einsatz bzw. je nach Lage die persönliche Schutzausrüstung, also Jacken, Hosen, Stiefel, Helme etc., vollständig zu reinigen. Dies kann in einfachen Fällen durch ein bloßes Tuch mit Wasser erfolgen, es kann aber auch eine chemische Reinigung erforderlich sein. Ausrüstungsgegenstände sollten noch an Ort und Stelle mit Mundschutz und Einmalhandschuhen gereinigt werden und an einem speziell dafür vorgesehenen Platz auf den Fahrzeugen aufbewahrt werden.
Der Vortrag sollte zum Nachdenken anregen und die Einsatzkräfte für das Thema Hygiene sensibilisieren. Im Rahmen künftiger Ausbildungseinheiten, z.B. im Bereich Atemschutz, wird dieser Themenschwerpunkt immer wieder mit einfließen und auf das Thema aufmerksam machen. Hygiene im Feuerwehrdienst und -einsatz ist immens wichtig – doch es fängt wie so oft natürlich bei jedem einzelnen an, hierauf zu achten.