Dienstorganisation, Ausbildung, Schlafen im Feuerwehrhaus und „Einsätze“. Das erste „24-Stunden AKTIV Wochenende“ war ein voller Erfolg und unvergesslich für alle Teilnehmer. Bei herrlichstem Herbstwetter wurde am Wochenende in Stadtoldendorf, für einen Tag, eine ständig besetzte Feuerwache eingerichtet. Nicht aber durch die Aktiven der Feuerwehr, sondern die Nachwuchslöscher der Jugendfeuerwehr. Weibliche und männliche Feuerwehrangehörige der Wehren Merxhausen, Eschershausen und Stadtoldendorf bezogen mit ihrer Ausrüstung und Fahrzeugen das Feuerwehrhaus an der Neuen Straße und erlebten gemeinsam einen interessanten und spannenden Tag.
Der Samstag Morgen begann für die rund 25 Betreuer und 40 Jugendlichen mit dem Beziehen der Unterkunft, Einrichten des Schlafsaales, Organisation des 24-Stunden Dienstes, anschließender Überprüfung der Feuerwehrfahrzeuge und den darauffolgenden ersten Unterrichten zum Feuerwehrdienst. Ebenso wurden die eingeteilten Gruppen-, Staffel und Truppführer in ihre Aufgaben eingewiesen und mit der besonderen Verantwortung ihrer Funktion betraut gemacht. Die Übungsleitstelle wurde bezogen und der kommende Tag geplant. Ein gemeinsames Mittagessen und spezieller Unterricht in der Technischen Hilfeleistung folgten am Nachmittag, ehe plötzlich der Alarmierungsgong ertönte und eine Durchsage zum ersten „Einsatz“ des Tages ertönte.
In gemischten Gruppen und unterschiedlichsten Fahrzeugen der Feuerwehren Merxhausen, Eschershausen und Stadtoldendorf mussten am Nachmittag zahlreiche kleine und mittlere Einsatzgeschehnisse (ohne Blaulicht und Sonder- und Wegerechte) bearbeitet werden. Sei es ein Verkehrsunfall mit einer kleinen „Kakaospur“, die Rettung einer gestürzten Radfahrerin oder gar die Löschung eines Kleinbrandes. Auch die Auslösung einer neu eingerichteten Brandmeldeanlage in einem Betrieb in Stadtoldendorf, die Beseitigung eines Baumes oder die Tragehilfe für den Rettungsdienst mit der Teleskopgelenkmastbühne. Vieles aus dem Alltag der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr war dabei und sorgte schon bei der Alarmierung für ein wenig Trubel und Aufgeregtheit. Unter der ständigen Begleitung der Betreuer, mit Unterstützung der Johanniter Unfallhilfe sowie unter Beachtung aller Sicherheitsvorschriften und dem Leistungsstand der Jugendlichen angepasst, wurden die Aufgaben mit vollem Eifer, Spaß an der Tätigkeit und mit sehr viel Engagement erledigt. Manchmal hatte die Betreuer schon ein wenig Angst, mit welchem Eifer und welcher Selbstverständlichkeit manche Bereiche bearbeitet wurden. Sei es in der Befehlsgebung, der abgegebenen Funksprüche oder gar der ruhige und ordnungsgemäße Umgang mit den einzusetzenden Geräten. Da konnten die Jugendwarte und Betreuer schon ein wenig stolz auf ihre Jugendlichen sein.
All diese Ereignisse wurden dann in den anschließenden Pausen und Mahlzeiten verarbeitet und jeder hatte von seinen „Einsätzen“ zu erzählen.
Am Abend verlegten alle Teilnehmer nach Merxhausen, um dort drei Aufgaben in Bezug auf die Bedienung und Nutzung einer Wärmebildkamera im Dunkeln zu üben und zu erleben. Nach dieser interessanten Ausbildung ging es zur Feuerwache zurück, um den Abend am Lagerfeuer mit Stockbrot und Mashmellows ausklingen zu lassen.
Nach einer unruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück am Sonntag Morgen, ertönte, nach dem gemeinsame Aufräumen, plötzlich wieder der Alarmgong. Die Alarmierung führte alle Teilnehmer zum Waldpädagogikzentrum unter der Homburg. Hier kam es zu einem Brand in einer Unterkunft, welcher sich auf den angrenzenden Wald ausbreitete. Auch eine Person war aufgrund des Schrecks neben der Werkstatt unter einem Holzstapel eingeklemmt.
Die alarmierten Nachwuchslöscher führten die unterschiedlichen Menschenrettungen und die Brandbekämpfungen durch. Alles unter der Leitung der eingeteilten Führungskräfte und mit Unterstützung des Rettungsdienstes des Landkreises. Auch hier kam das große Engagement der Jugendlichen und die verblüffend authentische Umsetzung der Führungsaufgabe zum Ausdruck. Manch eine neue Führungskraft wächst nun heran.
Nach dem Ende des „Einsatzes“ zeigten sich alle Betreuer, Jugendwarte und Gäste sehr beeindruckt über den Ablauf des ersten „24-Stunden AKTIV Wochenendes“ der Jugendfeuerwehren der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf.
Ein großes abschließendes Gruppenbild am Waldpädagogikzentrums beendete den gemeinsame Tag. Zurück am Feuerwehrhaus Stadtoldendorf wurden letzte Materialien und persönliche Dinge verlastet, ein wenig für Sauberkeit gesorgt und der Dienst beendet.
Alle sind sich einig dieses tolle Wochenende im nächsten Jahr wiederholen zu wollen. Die Messlatte liegt hoch.