Schwerer Verkehrsunfall zwischen Deensen und Braak. Belastender und langwieriger Einsatz

Datum: 28. Juni 2025 um 14:00 Uhr
Alarmierungsart: FK Groß
Dauer: 6 Stunden 15 Minuten
Einsatzart: TH 
Einsatzort: Landesstraße 580 Deensen-Heinade
Einsatzleiter: Stellv. OrtsBm Stadtoldendorf
Mannschaftsstärke: St´dorf: 30 Personen, Gesamt: 128 Personen
Fahrzeuge: ELW1 , LF20 , HLF20 , LF20KatS , MZF , MTW (1) rot , MTW (2) 
Weitere Kräfte: 2x zivile Notärzte (Ersthelfer), 3x Rettungswagen LK Hildesheim, 3x Rettungswagen LK Holzminden, 4x Notfallseelsorger, Abschleppunternehmen, Christoph 44, Fachfirma zur Reinigung der Straße, Kriseninterventionsteam (KIT) DRK Weserbergland, Notarzt LK Holzminden, Notarzt LK Northeim, OF Braak, OF Deensen, OF Eschershausen, OrgL Rettungsdienst, Polizei, PSNV JUH LK Northeim, Rettungswagen JUH LK Holzminden, Rettungswagen JUH LK Northeim, stellv. Gemeindebrandmeister, Stellv. Kreisbrandmeister LK HOL, Straßenmeisterei Land


Einsatzbericht:

„H klemmt 1Y, VU eingeklemmte Person Deensen-Heinade“. So lautete die erste Alarmierungsmeldung für die umliegenden Wehren um den Unfallort. Was dann folgte, dauert rund sechs Stunden und mit belastenden Momenten.

Ersteintreffend an der Einsatzstelle war die Lage zunächst unübersichtlich. Drei offenbar beteiligte Fahrzeuge waren zu sehen, ein Fahrzeug davon auf dem Dach liegend. Zahlreiche Ersthelfer und andere Personen waren an der Unfallstelle. Eine der am Unfall beteiligten Personen wurde bereits durch Ersthelfer versucht zu reanimieren.

Die Aufgabe der Feuerwehren bestand zunächst darin, eine Struktur auszubauen, Personen, egal ob verletzt oder betroffen, zu betreuen und eine erste medizinische Versorgung sicher zustellen. Hierbei waren die zahlreichen Ersthelfer eine gute Unterstützung und Hilfe. Die Feuerwehrkräfte stellten dazu erweiterte medizinische Ausrüstungen und ein AED-Gerät zur Verfügung
Nach und nach trafen Rettungsmittel mit medizinischen Fachpersonal ein und die eintreffende Polizei führte Befragungen durch, um Hintergründe für den Unfall zu bekommen.

Die Unfallstelle wurde in mehrere Abschnitte eingeteilt. Zum einen die Technische Rettung von noch zwei eingeschlossenen Personen aus dem auf dem Dach liegenden Fahrzeug, zum anderen die personelle Unterstützung beim zweiten betroffenen Fahrzeug und der Insassen. Diese waren bereits aus dem Auto heraus.
Durch den Rettungsdienst wurde ebenso eine Einsatzleitung und Organisation aufgebaut und alles koordiniert. So wurde im Laufe des Einsatzes auch ein Bereich mit zwei Schnelleinsatz hergerichtet, um dort betroffene Angehörige wie auch Ersthelfer zu betreuen.
Im Einsatzleitwagen der Feuerwehr wurde die weiteren eintreffenden Kräfte koordiniert und entsprechend eine Dokumentation durchgeführt. Hierbei nutzte man auch eine Drohne, welche auch für die Dokumentation für die Polizei genutzt werden konnte.
Weiterhin wurde an drei Stellen die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. So an der Kreuzung Braak-Heinade, Ortsausfahrt Deensen und in der örtlichen Baustellenumleitung in Braak.
In späterer Folge wurden Schilder durch die Straßenmeisterei in Heinade und am Bahnübergang Arholzen aufgestellt, um auf die weiträumige Umfahrung hinzuweisen. Über BiWapp erfolgte eine überregionale Warnung

Nach der Rettung der Personen aus dem auf dem Dach liegenden Fahrzeug wechselte und verlagerten sich die Aufgaben und der Schwerpunkt in Richtung Rettungsdienstaufgaben. Durch die ersten Rettungsdienstkräfte wurde ein sog. Massenanfall von Verletzten (MAnV) ausgerufen. Das führte dazu, das nach und nach zahlreiche weitere Rettungsmittel angefordert worden sind. Hier aus den Landkreisen Holzminden, Northeim und auch Hildesheim. Schon recht früh traf der Rettungshubschrauber Christoph 44 aus Göttingen an der Einsatzstelle ein.

Eine weitere Herausforderung für alle Beteiligten war das Eintreffen von zahlreichen Familienangehörigen einer der verunfallten Personen, für welche leider jede Hilfe zu spät kam. Diese mussten, wie auch die zahlreichen Ersthelfer vor Ort, durch vorhandenes Personal betreut werden. Hierzu wurden vier Notfallseelsorger mit einem Therapiehund, ein Kriseninterventionsteam (KIT) des DRK Weserbergland und die sog. Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) der JUH aus dem Landkreis Northeim hinzu alarmiert.

Nach rund zwei Stunden waren alle der betroffenen fünf verletzten Personen in Krankenhäuser abtransportiert. Sowohl mit den Rettungswagen, als auch mit dem Rettungshubschrauber. Die Betreuung der betroffenen Angehörigen nahm noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch. An der Anzahl waren es am Ende rund 30 Personen!!

Durch die Polizei wurde vor Ort die Ermittlung der Unfallursache aufgenommen und die Unfallstelle genauestens vermessen und dokumentiert.
Erst nach Abschluss dieser Arbeiten konnten die Aufräumarbeiten vor Ort beginnen und die Bergung der Fahrzeuge eingeleitet werden. Nach rund sechs Stunden wurde die Straßensperrung aufgehoben.

Nach Rückkehr in die Feuerwehrhäuser wurden noch zahlreiche Gespräche mit den Einsatzkräften durchgeführt. Schon vor Ort hatten alle beteiligten Rettungskräfte die Möglichkeit sich anzuvertrauen.

Neben all der Herausforderungen für alle an diesem Einsatz eingesetzten Kräfte muss hier einmal die Tätigkeiten der zahlreichen Ersthelfer hervorgehoben werden. Zahlreiche Autofahrende und eine Gruppe mit Quads haben direkt an der Unfallstelle für die richtigen und wichtigen Maßnahmen gesorgt. Betreuung der verunfallten sechs Personen, Beginn mit der wichtigen Reanimation und Alarmierung der Rettungskräfte über den Notruf. Dies erfolgte mehrfach und sorgte für eine umfangreiche Alarmierung durch die Kooperative Rettungsleitstelle.
Hierfür gilt es einmal ein großes Dankeschön auszusprechen!!! Schön das diese Aufgabe doch noch umgesetzt werden.
Auch wurden keine Feststellungen durch gaffende Personen festgestellt, wenngleich es Personen gab, die dennoch versuchten, über Feldwege, etwas näher heranzukommen.